2 – Grafenhütte – Tafelglas
Eine wichtige Voraussetzung für die Herstellung von Hinterglasmalerei in Außergefild waren mehrere nahegelegenen Glashütten, in welchen das für die Produktion benötigte Glas hergestellt wurde. In der weiten sowie unmittelbaren Umgebung von Außergefild gab es schon seit langer Zeit eine Ansammlung an Glashütten. Einige waren nur für kurze Zeit in Betrieb. Manche wurden unmittelbar nach ihrer Entstehung ausgelöscht und das heißt, dass es bis heute nicht klar ist, welches Produktsortiment sie anboten. Um 1800 bzw. kurz danach waren im Außergefild-Gebiet die Glashütten Antigel, Goldbrunn, Bieropfhütte, Kaltenbach, Tobiashütte und Grafenhütte in Betrieb. Man geht aufgrund verschiedenster Beweise davon aus, dass die meisten dieser Hütten das Tafelglas produzierten. Die Grafenhütte wurde im Jahre 1802 gegründet und wurde nach dem damaligen Besitzer des Hofes Velký Zdíkov (Gross-Zdikau), Graf František von Sickingen (1760-1836) benannt. Zu dieser Zeit wurde hier das Glas produziert. Šimon Gottermayer war der Glasmeister und der Glasmacher war unter anderen auch Jakub Pfeffer. Die ursprüngliche Glashütte wurde irgendwann um 1815 aufgelöst. Später, um die Mitte des 19. Jahrhunderts, wurde der Betrieb der Glashütte wieder aufgenommen. Die Glasproduktion fokussierte sich seitdem hauptsächlich auf das Tafelglas. Die hiesige Glashütte produzierte das Glas bis 1888. Während des Kommunismus wurde sie abgerissen und ihre Überreste mit Schotter zugeschüttet.