Erstellung von Hinterglasmalereien

Ein unentbehrliches Hilfsmittel zur Erstellung von Hinterglasmalereien waren Zeichnungsschablonen, von denen leider aus Aussergefild (Kvilda) nur sehr wenige erhalten geblieben sind. Dadurch wurde die Arbeit schneller und die Schablonen waren eine große Hilfe bei der Serienproduktion. Schablonen entstanden direkt in den einzelnen Malerwerkstätten und hatten ihren Ursprung überwiegend in graphischen Zeichnungen der Heiligen Bilder - vor allem in Holz- oder Kupferstichen später auch in Stahlstichen oder Lithografien - aber Details mussten dabei wesentlich reduziert werden, das führte zur unmittelbaren Vereinfachung der endgültigen Bilder. Über die Schablonen wurden auf den entfetteten Glastafeln Konturen der zukünftigen Bilder gezeichnet, die aber dringend spiegelbildlich dargestellt sind. Der eigentliche Ablauf der Hinterglasmalerei, der auf der Glasrückseite durchgeführt wurde, war auch umgedreht. Nach dem die Konturenzeichnung fertiggestellt war, konzentrierte man sich beim Malen zuerst auf die Details, Beschriftungen, Schraffierung und Schattierung, und erst danach auf die farbigen Flächen. Die Farben wurden nach und nach von Inkarnaten zu Kleidern, oft aber auch in variablen Paletten- oder Schattierungswechseln und Mutationen aufgetragen, danach folgte das begleitende Blumendekor und anschließend wurde der Hintergrund aufgetragen, in der Regel in einheitlichen Farben, dass die restlichen Flächen vollständig abdeckten. Gemalt wurde vor allem mit dicken Temperfarben, die mit Wasser verdünnt wurden, in Ausnahmefällen auch mit Ölfarben oder Terpentin. Am häufigsten wurde ein Eiertempergemisch verwendet, in die auch etwas Leinenfirnis zugefügt wurde, jede Werkstatt hatte dafür ihr eigenes erprobtes Rezept. Diese gedrehte Vorgehensweise gab den Malern keine Möglichkeit später noch in das Bild wegen Korrekturen eines misslungenen Bildes einzugreifen, deshalb musste alles gleich beim ersten Versuch gelingen.